Das automatische Spiel mit dem Glück existiert bereits seit dem letzten Drittel des 19. Jh. Besonders ausgeprägt war die Glücksspielbranche in den USA, was für uns heute zu einer reichen Vielfalt an Exponaten nicht nur aus diesem Teil der Welt führt. Das Geldspiel hingegen ist eine deutsche Erfindung, die es in ihrer Form seit 1953 gibt. Mit der damals verabschiedeten Gesetzgebung wurde das Geldspiel in der Bundesrepublik Deutschland das erste Mal einheitlich geregelt.
Hier präsentieren wir eine kleine Auswahl aus unserer Sammlung.
Pierre Bussoz, Paris, Frankreich, 1911
Frankreich zählt zu den großen Nationen des Pferderennsports. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass das Thema "Pferdewetten" traditionell fest verbunden ist mit der Produktion von französischen Glücksspielautomaten.
Dieses detailreiche Exemplar bietet die Möglichkeit, auf drei verschiedene Pferde zu setzen: "Dandolo" in rot, "Vasistas" in weiß und "Négofol" in schwarz. Durch den Einwurf einer 10-Centimes-Münze in den entsprechenden Münzschlitz konnte eine Wette platziert werden. Dabei war es - ganz wie beim Rennen mit echten Pferden - möglich, auf mehr als nur ein Pferd zu setzen.
Im Anschluss galt es, den Knauf am Automaten hin und her zu bewegen, wodurch sich die drei Pferdchen im Inneren in Bewegung setzen. Das Pferd, das als erstes die Zielmarkierung erreichte, bescherte der spielenden Person einen Gewinn in Form einer Wertmarke im Wert von 20 oder 30 Centimes.
Pierre Bussoz zählt zu den bekanntesten Herstellern von französischen Münzautomaten. Neben Glücksspielen wurden in seinem Unternehmen auch Wahrsageautomaten und Musikboxen produziert.
Pierre Bussoz, Paris, Frankreich, 1911
Frankreich zählt zu den großen Nationen des Pferderennsports. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass das Thema "Pferdewetten" traditionell fest verbunden ist mit der Produktion von französischen Glücksspielautomaten.
Dieses detailreiche Exemplar bietet die Möglichkeit, auf drei verschiedene Pferde zu setzen: "Dandolo" in rot, "Vasistas" in weiß und "Négofol" in schwarz. Durch den Einwurf einer 10-Centimes-Münze in den entsprechenden Münzschlitz konnte eine Wette platziert werden. Dabei war es - ganz wie beim Rennen mit echten Pferden - möglich, auf mehr als nur ein Pferd zu setzen.
Im Anschluss galt es, den Knauf am Automaten hin und her zu bewegen, wodurch sich die drei Pferdchen im Inneren in Bewegung setzen. Das Pferd, das als erstes die Zielmarkierung erreichte, bescherte der spielenden Person einen Gewinn in Form einer Wertmarke im Wert von 20 oder 30 Centimes.
Pierre Bussoz zählt zu den bekanntesten Herstellern von französischen Münzautomaten. Neben Glücksspielen wurden in seinem Unternehmen auch Wahrsageautomaten und Musikboxen produziert.
Max Jentzsch & Meerz, Leipzig, Deutschland, 1927
Zwei gut gekleidete, schnauzbärtige Gentlemen mit Hut stehen rauchend an einer Bar. Sie scheinen ganz ins Würfelspiel vertieft, während ihnen der Barkeeper nachschenkt.
Diese Szene auf dem Automaten der renommierten Firma Max Jentzsch & Meerz aus Leipzig hätte in den 1920er-Jahren vermutlich überall auf der Welt spielen können. Bewusst ist sie so international gehalten, da es sich bei diesem Glücksspielautomaten um Exportware handelte. Das abgebildete Gerät war wohl für den britischen Markt bestimmt, da es sich nur mit Penny-Münzen bespielen lässt.
Nach dem Einwurf eines Pennys und dem Drehen an der entsprechenden Vorrichtung, setzten sich die drei Walzen hinter der Inszenierung in Bewegung. Die mit Würfelaugen versehenen Walzen stoppen und die Kombination bestimmte den eventuellen Gewinn. Hilfreich dürfte dabei der Gewinnplan gewesen sein, der an prominenter Stelle am Exponat angebracht ist.
Zur zusätzlichen Unterhaltung ist der Automat mit einem besonderen Feature ausgestattet, denn beim Spiel bewegen sich die Arme der Herren, so dass der Würfelbecher wackelt.
Max Jentzsch & Meerz, Leipzig, Deutschland, 1927
Zwei gut gekleidete, schnauzbärtige Gentlemen mit Hut stehen rauchend an einer Bar. Sie scheinen ganz ins Würfelspiel vertieft, während ihnen der Barkeeper nachschenkt.
Diese Szene auf dem Automaten der renommierten Firma Max Jentzsch & Meerz aus Leipzig hätte in den 1920er-Jahren vermutlich überall auf der Welt spielen können. Bewusst ist sie so international gehalten, da es sich bei diesem Glücksspielautomaten um Exportware handelte. Das abgebildete Gerät war wohl für den britischen Markt bestimmt, da es sich nur mit Penny-Münzen bespielen lässt.
Nach dem Einwurf eines Pennys und dem Drehen an der entsprechenden Vorrichtung, setzten sich die drei Walzen hinter der Inszenierung in Bewegung. Die mit Würfelaugen versehenen Walzen stoppen und die Kombination bestimmte den eventuellen Gewinn. Hilfreich dürfte dabei der Gewinnplan gewesen sein, der an prominenter Stelle am Exponat angebracht ist.
Zur zusätzlichen Unterhaltung ist der Automat mit einem besonderen Feature ausgestattet, denn beim Spiel bewegen sich die Arme der Herren, so dass der Würfelbecher wackelt.
Watling Manufacturing Company, Chicago, USA, 1935
Die Slot Machine ROL-A-TOR ist kein gewöhnliches 3-Walzen-Gerät, sondern eine "Front-OK-Machine" mit "Skill Play"-Funktion.
Seit Spielautomaten in den USA ab 1910 in einigen Staaten nicht mehr aufgestellt werden durften, bauten Hersteller Geräte mit zusätzlicher Verkaufsfunktion. So bekam man auch vom ROL-A-TOR nach jedem Münzeinwurf eine Rolle Minzbonbons.
Für die Aufstellung in Staaten, welche auch die Walzengeräte mit Minzverkauf verboten, wurde zusätzlich die Option eines "Skill Controlled" ROL-A-TOR mit drei Walzen-Stopptasten produziert. Die spielende Person hatte somit Einfluss auf den Spielverlauf und entschied durch Geschick, wann die Walzen stoppten.
Wegen eines Rechtsstreits ist die ROL-A-TOR heute eine Seltenheit. Die Borg-Warner Corporation hatte schon einen Kühlschrank namens "Rollator" auf dem Markt und klagte wegen der Ähnlichkeit des Namens. So wurde die Slot nur von Februar bis April 1935 vertrieben. Man fand eine einfache Lösung für den Namenskonflikt: An den Gießereimodellen wurde der Strich des letzten "R" entfernt und ab Mai 1935 hieß der Automat ROL-A-TOP.
Watling Manufacturing Company, Chicago, USA, 1935
Die Slot Machine ROL-A-TOR ist kein gewöhnliches 3-Walzen-Gerät, sondern eine "Front-OK-Machine" mit "Skill Play"-Funktion.
Seit Spielautomaten in den USA ab 1910 in einigen Staaten nicht mehr aufgestellt werden durften, bauten Hersteller Geräte mit zusätzlicher Verkaufsfunktion. So bekam man auch vom ROL-A-TOR nach jedem Münzeinwurf eine Rolle Minzbonbons.
Für die Aufstellung in Staaten, welche auch die Walzengeräte mit Minzverkauf verboten, wurde zusätzlich die Option eines "Skill Controlled" ROL-A-TOR mit drei Walzen-Stopptasten produziert. Die spielende Person hatte somit Einfluss auf den Spielverlauf und entschied durch Geschick, wann die Walzen stoppten.
Wegen eines Rechtsstreits ist die ROL-A-TOR heute eine Seltenheit. Die Borg-Warner Corporation hatte schon einen Kühlschrank namens "Rollator" auf dem Markt und klagte wegen der Ähnlichkeit des Namens. So wurde die Slot nur von Februar bis April 1935 vertrieben. Man fand eine einfache Lösung für den Namenskonflikt: An den Gießereimodellen wurde der Strich des letzten "R" entfernt und ab Mai 1935 hieß der Automat ROL-A-TOP.
Löwen-Automaten, Braunschweig, Deutschland, 1952
Dieser Automat bedeutete den Durchbruch für die Firmengruppe Löwen/NSM. Das Gerät bot den Spielenden die Möglichkeit, durch Bremsen der Scheiben Einfluss auf den Spielablauf zu nehmen.
Ein Grund für diesen Erfolg, neben der oft gelobten Formschönheit und der Tatsache, dass es sich um die erste elektrische Dreischeibenmaschine als Wandgerät handelte, war die Werbestrategie. Bereits im Herbst 1952 begann ein Werbemarathon in den bekannten Fachzeitschriften.
Ausgeliefert wurde ab dem 20. Januar 1953: 25.000 Exemplare, von denen zunächst nur 5.000 geplant waren. Somit konnte bald nicht mehr in einem Braunschweiger Hinterhaus produziert werden. Die Produktion verlagerte sich an den Firmenstandort Bingen.
Ein gutes halbes Jahr vor Verkündung der Durchführungsverordnung zur Neuordnung des Geldspiels in der BRD am 13. August 1953 brachte Löwen-Automaten den "Rotamint" auf den Markt, wobei das Dreischeibengerät bereits alle dort festgeschriebenen Anforderungen erfüllte und damit eine der ersten Zulassungen nach neuer Gesetzgebung der Physikalisch Technischen Bundesanstalt erhielt.
Löwen-Automaten, Braunschweig, Deutschland, 1952
Dieser Automat bedeutete den Durchbruch für die Firmengruppe Löwen/NSM. Das Gerät bot den Spielenden die Möglichkeit, durch Bremsen der Scheiben Einfluss auf den Spielablauf zu nehmen.
Ein Grund für diesen Erfolg, neben der oft gelobten Formschönheit und der Tatsache, dass es sich um die erste elektrische Dreischeibenmaschine als Wandgerät handelte, war die Werbestrategie. Bereits im Herbst 1952 begann ein Werbemarathon in den bekannten Fachzeitschriften.
Ausgeliefert wurde ab dem 20. Januar 1953: 25.000 Exemplare, von denen zunächst nur 5.000 geplant waren. Somit konnte bald nicht mehr in einem Braunschweiger Hinterhaus produziert werden. Die Produktion verlagerte sich an den Firmenstandort Bingen.
Ein gutes halbes Jahr vor Verkündung der Durchführungsverordnung zur Neuordnung des Geldspiels in der BRD am 13. August 1953 brachte Löwen-Automaten den "Rotamint" auf den Markt, wobei das Dreischeibengerät bereits alle dort festgeschriebenen Anforderungen erfüllte und damit eine der ersten Zulassungen nach neuer Gesetzgebung der Physikalisch Technischen Bundesanstalt erhielt.
adp-automaten GmbH, Lübbecke, Deutschland, 1983
Offiziell vorgestellt wurde das Scheibengerät Merkur Disc auf der IMA 1984 mit roter Spielscheibe und goldfarbenem Rahmen - eine Gestaltung des Merkur Disc, die später in etlichen Farbvarianten ausgeliefert wurde. Womit damals wohl niemand rechnete: Unglaubliche 40 000 Exemplare liefen im adp-Werk vom Band.
Im Gegensatz zu den bis dahin auf den Markt gebrachten Walzengeräten war der Disc, bezüglich seines Spielsystems mit den rotierenden Scheiben, ein Novum im Portfolio des ostwestfälischen Unternehmens.
Zahlreiche weitere Modelle, wie Merkur Disc Olympia, Merkur Disc 2000 oder Merkur Disco Disc - um nur einige zu nennen - folgten auf diesen Automaten. Die Disc-Serie prägte damit das Spiel mit und um kleines Geld im Deutschland der 80er-Jahre wie keine andere.
Bei dem sogenannten "Ur-Disc" ist jedoch eine Besonderheit hervorzuheben. Im Gegensatz zu allen Disc-Folgemodellen besitzt dieser eine Risikoleiter mit 100 Freispielen. Alle anderen boten eine Höchstgrenze von max. 50 Sonderspielen, weshalb der erste Merkur Disc von vielen bis heute als "100er-Disc" bezeichnet wird.
Das klassische Disc-Spiel ist vielen Spielenden noch immer ein Begriff, wenn nun auch in digitaler Form. Als eine Art historische Hommage ist es weiterhin unter den aktuellen Spieleangeboten der adp Gauselmann GmbH zu finden.
adp-automaten GmbH, Lübbecke, Deutschland, 1983
Offiziell vorgestellt wurde das Scheibengerät Merkur Disc auf der IMA 1984 mit roter Spielscheibe und goldfarbenem Rahmen - eine Gestaltung des Merkur Disc, die später in etlichen Farbvarianten ausgeliefert wurde. Womit damals wohl niemand rechnete: Unglaubliche 40 000 Exemplare liefen im adp-Werk vom Band.
Im Gegensatz zu den bis dahin auf den Markt gebrachten Walzengeräten war der Disc, bezüglich seines Spielsystems mit den rotierenden Scheiben, ein Novum im Portfolio des ostwestfälischen Unternehmens.
Zahlreiche weitere Modelle, wie Merkur Disc Olympia, Merkur Disc 2000 oder Merkur Disco Disc - um nur einige zu nennen - folgten auf diesen Automaten. Die Disc-Serie prägte damit das Spiel mit und um kleines Geld im Deutschland der 80er-Jahre wie keine andere.
Bei dem sogenannten "Ur-Disc" ist jedoch eine Besonderheit hervorzuheben. Im Gegensatz zu allen Disc-Folgemodellen besitzt dieser eine Risikoleiter mit 100 Freispielen. Alle anderen boten eine Höchstgrenze von max. 50 Sonderspielen, weshalb der erste Merkur Disc von vielen bis heute als "100er-Disc" bezeichnet wird.
Das klassische Disc-Spiel ist vielen Spielenden noch immer ein Begriff, wenn nun auch in digitaler Form. Als eine Art historische Hommage ist es weiterhin unter den aktuellen Spieleangeboten der adp Gauselmann GmbH zu finden.