Bald bei uns:
JETZT MAL GANZ EHRLICH!

Musik für Millionen

Noch vor der Erfindung des Grammophons und der Schallplatte entwickelte Paul Ehrlich im Jahr 1882 das Ariston.

Dieser kleine mechanische Plattenspieler aus Holz machte es fortan möglich, in Privathaushalten auf der ganzen Welt automatisch Musik erklingen zu lassen.

Als Hommage an den Gründer der Leipziger Musikwerke AG erlaubt diese Ausstellung nicht nur berufliche, sondern auch private Einblicke in sein Leben.

P. Ehrlich_720x460
P. Ehrlich_720x460

Bald bei uns:
JETZT MAL GANZ EHRLICH!

Musik für Millionen

Noch vor der Erfindung des Grammophons und der Schallplatte entwickelte Paul Ehrlich im Jahr 1882 das Ariston.

Dieser kleine mechanische Plattenspieler aus Holz machte es fortan möglich, in Privathaushalten auf der ganzen Welt automatisch Musik erklingen zu lassen.

Als Hommage an den Gründer der Leipziger Musikwerke AG erlaubt diese Ausstellung nicht nur berufliche, sondern auch private Einblicke in sein Leben.

Paul Ehrlichs Ariston - ein kleiner, rein mechanischer Plattenspieler aus Holz machte es möglich, in Privathaushalten auf der ganzen Welt automatisch Musik erklingen zu lassen.

Der Leipziger Erfinder Paul Ehrlich gilt damit als der Begründer einer Industrie, die im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts den Konsum von Musik revolutionierte.

Bild links: Ariston Modell No. 8, Fabrik Leipziger Musikwerke vorm. Paul Ehrlich & Co. (1885-1887)

Ariston Modell No. 8_INV891
Ariston Modell No. 8_INV891

Paul Ehrlichs Ariston - ein kleiner, rein mechanischer Plattenspieler aus Holz machte es möglich, in Privathaushalten auf der ganzen Welt automatisch Musik erklingen zu lassen.

Der Leipziger Erfinder Paul Ehrlich gilt damit als der Begründer einer Industrie, die im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts den Konsum von Musik revolutionierte.

Bild links: Ariston Modell No. 8, Fabrik Leipziger Musikwerke vorm. Paul Ehrlich & Co. (1885-1887)

Das Ariston

Als der gebürtige Leipziger Paul Ehrlich 1882 das Patent für sein „Mechanisches Musikwerk mit kreisförmigen Notenblättern“ anmeldete, war ihm sicher nicht bewusst, dass er mit seiner Erfindung den Konsum von Musik für Millionen von Menschen nachhaltig verändern sollte.

Auf allen Seiten des Aristons No. 8 befinden sich dezent gestaltete, goldfarbene Verzierungen, die die schlichte Eleganz des Aristons betonen. Neben der Kurbel an einer der Seiten und einem Metallbügel auf der Oberseite, zieht ohne Zweifel der aufliegende Datenträger die Aufmerksamkeit der Betrachtenden auf sich. Es handelt sich dabei um eine Lochplatte aus Pappe.

Nach dem Auflegen dieser ist unter ständigem Drehen der Kurbel zu beobachten, wie die Löcher der Platte mit Hilfe von Einfallhebeln abgetastet werden. Wenn ein Hebel ein Loch ertastet, kann der von Blasebälgen erzeugte Luftdruck durch eine Ventilklappe ins Innere der Organette entweichen. Die unter der Klappe liegende Tonzunge gerät in Bewegung und ein Ton entsteht.

Dieser Toninformationsträger besaß viele positive Eigenschaften, die zum großen Erfolg des Aristons beitrugen. Neben der leichten und günstigen Reproduzierbarkeit, der bis dahin unerreichten Titelvielfalt und dem kinderleichten Auswechseln der Datenträger überzeugte das Ariston speziell mit der Eigenschaft, einen ganzen Musiktitel wiedergeben zu können – was zu dieser frühen Zeit noch keine Selbstverständlichkeit war.

Bereits zu Beginn des 19. Jh., zur Zeit der Industrialisierung, hatte der Franzose J. M. Jacquard die Lochkarte als Informationsträger für den Einsatz an Webstühlen entwickelt. Doch dieses Funktionsprinzip praktikabel zur Steuerung von mechanischen Musikinstrumenten zu verwenden, war allein der Verdienst von Paul Ehrlich. Insgesamt verkaufte er 460 000 Exemplare der Ariston-Reihe in die ganze Welt.

Die Kosten beispielsweise für ein "Ariston No. 8" betrugen im Jahr 1893 20 Reichsmark und eine Lochplatte war schon für 40 - 60 Reichspfennig das Stück zu haben. Im Vergleich zu den damals verbreiteten Automaten mit Stiftwalze – die leicht mehr als einen Jahreslohn eines Arbeiters im Deutschen Reich kosten konnten – gelang es Ehrlich mit seiner Erfindung, die automatische mechanische Musik für breite Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Damit blieb diese nicht mehr nur den betuchten Bürgerinnen und Bürgern vorbehalten.

Paul Ehrlich (1849-1925) war im wahrsten Sinne des Wortes ein Selfmademan. Als Sohn eines Bäckermeisters in gut bürgerlichen Verhältnissen groß geworden, ging er bei verschiedenen Klavierbauern Leipzigs in die Lehre, bis er 1876 sein eigenes Geschäft gründete, das er bereits vier Jahre später in eine Aktiengesellschaft umwandelte. Von den insgesamt über 80 Patenten und Gebrauchsmustern, die er Zeit seines Lebens anmeldete, war das "Ariston-Patent" seine erfolgreichste Erfindung, die ihm auf der ganzen Welt Bekanntheit verschaffte.

100.E.032 Grafiken Homepage_Lochplatte

Das Ariston und eine perforierte runde Scheibe aus Pappe, die als Toninformationsträger diente, sorgten dafür, dass das Ertönen einer Melodie auch ohne musikalisches Talent zu einem Kinderspiel wurde.

Mit über 6 Millionen international verkauften Musikplatten und knapp einer halben Million verkaufter Instrumente bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bot Ehrlich mit seinen Erfindungen Musik für Millionen von Menschen.

100.E.032 Grafiken Homepage_Lochplatte

Das Ariston und eine perforierte runde Scheibe aus Pappe, die als Toninformationsträger diente, sorgten dafür, dass das Ertönen einer Melodie auch ohne musikalisches Talent zu einem Kinderspiel wurde.

Mit über 6 Millionen international verkauften Musikplatten und knapp einer halben Million verkaufter Instrumente bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bot Ehrlich mit seinen Erfindungen Musik für Millionen von Menschen.

Die Lochplatte aus Pappe

DAS ERSCHEINUNGSBILD
Eine Pappscheibe mit einem zentrierten Loch und weiteren vier symmetrisch um dieses Loch angeordneten Öffnungen. Auf der Spielfläche selbst ist die Platte mit verschieden großen Löchern versehen.

DAS ALTER
Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch eine Erfindung des Franzosen J. M. Jacquard erhielten Webstühle ihre Steue-rungsinformationen durch Lochkarten. Dieses Funktionsprinzip wurde danach auch zur Steuerung von mechanischen Musikinstrumenten angewandt. Nachdem sich Paul Ehrlich bereits mit derlei Toninformationsträgern beschäftigt hatte, erhielt der Leipziger am 5. Mai 1882 das Patent für ein "Mechanisches Musikwerk mit kreisförmigen Notenblättern", womit er den Zugang zur automatischen Musik nachhaltig veränderte.

DIE EINSATZGEBIETE
Zum Einsatz kamen die Lochplatten aus Pappe bei Organetten aus dem Hause Ehrlich, wie dem "Ariston", das ebenfalls eine Entwicklung Ehrlichs war. Aufstellorte: Heimgebrauch oder Gastronomie

DER ABSPIELMECHANISMUS
Nach dem Auflegen des Datenträgers ist unter ständigem Drehen der Kurbel zu beobachten, wie die Löcher der Platte mit Hilfe von Einfallhebeln (Claves) abgetastet werden. Wenn einer dieser Hebel ein Loch ertastet, öffnet sich im Inneren des Aristons eine Ventilklappe, die darunter liegende Tonzunge gerät in Bewegung, da Luft hinein strömt und einen Ton von sich gibt. Im Inneren des Aristons befinden sich zwei sogenannte Schöpfbälge sowie ein Magazinbalg, die in Zusammenspiel miteinander und dem fortwährenden Drehen der Handkurbel Luft mit Hilfe der geöffneten Ventilklappen ins Innere des Geräts saugen.

DER ANTRIEB
Muskelantrieb mit Hilfe einer Kurbel

WIE VIEL MUSIK KANN WIEDERGEGEBEN WERDEN?
Auf der Lochplatte aus Pappe kann die Information eines ganzen Titels gespeichert werden. Für das Ariston mit 24 Tönen (das beliebteste Modell) wurden 4150 verschiedene Lochscheiben angeboten.

DER AUSTAUSCH
Der Austausch einer Lochplatte aus Pappe geschah ganz mühelos, wie oben beschrieben.

DIE HERSTELLUNG
Es war aufgrund des von Ehrlich entwickelten Stanzwerks möglich, diesen Datenträger in Massen zu produzieren. Diese Notenstanzen wurden in der Regel durch Frauen und Mädchen bedient, häufig auch in Heimarbeit.

DIE VERBREITUNG
"Ihre Erzeugnisse sind überall in der Welt zu finden, im Orient, in Amerika, in Australien und am Kap, überall […] sind sie willkommene Spender fröhlicher Musik, im Blockhaus wie auf dem wogenumrauschten Schiff." So schrieb es die zeitgenössische Presse im Jahr 1893. Allein aus Ehrlich‘scher Produktion wur-den bis 1893 bereits über 6 Mio. Notenscheiben produziert.

DER PREIS
Die Lochplatten waren günstig herzustellen. Zwischen 1893 und 1899 kosteten sie konstant etwa 60 Pfennig das Stück. Durch Ehrlichs Erfindung wurde die automatische mechanische Musik für breite Bevölkerungsschichten zugänglich und blieb nicht mehr nur den betuchten Bürgern vorbehalten.

DIE »NACHFAHREN«
Das Binärsystem einer Lochscheibe ist heute die Grundlage eines jeden Computers.

Als Hommage an den Gründer der Leipziger Musikwerke AG erlaubt diese Ausstellung nicht nur berufliche, sondern auch private Einblicke in sein Leben.

Anlässlich seines 100. Todestages verdeutlicht diese Präsentation die Bedeutung eines fast in Vergessenheit geratenen Mannes und seiner über 100 Erfindungen, die den Konsum von Musik nachhaltig veränderten.

Detaillierte Informationen über Leben und Werk von Paul Ehrlich erhalten Sie auf:

www.paul-ehrlich-leipzig.de

Zurück zur Blogübersicht