Guckkästen

Die Voraussetzung für die Entstehung der gezeigten Bildbetrachter war die Erfindung der Fotografie.

Die ausgestellten Beispiele, die hauptsächlich nach dem Prinzip der „Stereoskopie“ funktionieren, basieren auf den Erkenntnissen des britischen Naturwissenschaftlers Sir Charles Wheatstone. Dieser befasste sich 1838 mit dem Phänomen des dreidimensionalen, illusorischen Sehens.

Er fand heraus, dass sich der Aufnahmewinkel der beiden menschlichen Augen geringfügig unterscheidet und optische Eindrücke somit nicht ganz deckungsgleich sind. Jedes Auge sieht ein anderes Bild, obwohl das Motiv dasselbe ist. Im Gehirn verschmelzen dann diese beiden Bilder zu einem räumlichen Gesamteindruck. Ein sogenanntes Stereobild besteht danach aus einem Bild-Paar, dessen Bestandteile als stereoskopische Halbbilder bezeichnet werden.

10 Jahre nach dieser Erkenntnis konstruierte David Brewster eine Kamera mit Doppelobjektiv zur Aufnahme von stereoskopischen Fotos. Um diese Bild-Paare plastisch wahrnehmen zu können, wurden Automaten entwickelt, die mithilfe von optischen Linsen diesen Stereoeffekt ermöglichten. An dieser Stelle lässt sich von einem der ersten Versuche der 3D-Darstellung sprechen!

Whitings Sculptoscop
Whitings Sculptoscop

Die Voraussetzung für die Entstehung der gezeigten Bildbetrachter war die Erfindung der Fotografie.

Die ausgestellten Beispiele, die hauptsächlich nach dem Prinzip der „Stereoskopie“ funktionieren, basieren auf den Erkenntnissen des britischen Naturwissenschaftlers Sir Charles Wheatstone. Dieser befasste sich 1838 mit dem Phänomen des dreidimensionalen, illusorischen Sehens.

Er fand heraus, dass sich der Aufnahmewinkel der beiden menschlichen Augen geringfügig unterscheidet und optische Eindrücke somit nicht ganz deckungsgleich sind. Jedes Auge sieht ein anderes Bild, obwohl das Motiv dasselbe ist. Im Gehirn verschmelzen dann diese beiden Bilder zu einem räumlichen Gesamteindruck. Ein sogenanntes Stereobild besteht danach aus einem Bild-Paar, dessen Bestandteile als stereoskopische Halbbilder bezeichnet werden.

10 Jahre nach dieser Erkenntnis konstruierte David Brewster eine Kamera mit Doppelobjektiv zur Aufnahme von stereoskopischen Fotos. Um diese Bild-Paare plastisch wahrnehmen zu können, wurden Automaten entwickelt, die mithilfe von optischen Linsen diesen Stereoeffekt ermöglichten. An dieser Stelle lässt sich von einem der ersten Versuche der 3D-Darstellung sprechen!

Das erste Patent für einen stereoskopischen Bildbetrachter mit Münzeinwurf erhielt William Spiers Simpson im November des Jahres 1886.

Schnell entwickelte sich u.a. der Jahrmarkt als perfekter Aufstellort für diese Geräte.

Den Menschen wurde mit Hilfe der Bildbetrachter sowohl Wissen vermittelt, als auch Unterhaltung geboten. Sie bestaunten in diesen Automaten Dinge, die ihnen ohne diese im Verborgenen geblieben wären: Landschaften in fernen Ländern, Stadtansichten oder auch die menschliche Anatomie…

So lassen sich nicht selten Bilder leicht bekleideter Frauen bis hin zu Fotografien, die der Pornografie zuzuordnen sind, darin finden.

Nudist-Colony_INV415
Nudist-Colony_INV415

Das erste Patent für einen stereoskopischen Bildbetrachter mit Münzeinwurf erhielt William Spiers Simpson im November des Jahres 1886.

Schnell entwickelte sich u.a. der Jahrmarkt als perfekter Aufstellort für diese Geräte.

Den Menschen wurde mit Hilfe der Bildbetrachter sowohl Wissen vermittelt, als auch Unterhaltung geboten. Sie bestaunten in diesen Automaten Dinge, die ihnen ohne diese im Verborgenen geblieben wären: Landschaften in fernen Ländern, Stadtansichten oder auch die menschliche Anatomie…

So lassen sich nicht selten Bilder leicht bekleideter Frauen bis hin zu Fotografien, die der Pornografie zuzuordnen sind, darin finden.

Die Guckkästen bzw. Bildbetrachter veranschaulichen in all ihrer Varianz einen wichtigen Entwicklungsschritt auf dem Weg hin zum bewegten Bild.

Denn am Ende des 19. Jahrhunderts feierte das Kino Premiere auf dem Jahrmarkt. Das „Jahrmarktkino“ oder auch „Wanderkino“ genannt hatte seine Blütezeit zwischen 1896 und 1908. In Zelten oder Holzbuden, auf Bänken sitzend, bestaunte die Bevölkerung mit Hilfe eines Kinematographen erstmals ein zuvor aufgenommenes bewegtes Bild. Ein sensationelles Erlebnis für viele Menschen in der damaligen Zeit. Mit dem flächendeckenden Ausbau der „ortsfesten“ Lichtspielhäuser und Weiterentwicklung der Filmindustrie verloren sie immer mehr an Bedeutung, bis sie vom Jahrmarkt verschwanden.

Cinnemate_INV377
Cinnemate_INV377

Die Guckkästen bzw. Bildbetrachter veranschaulichen in all ihrer Varianz einen wichtigen Entwicklungsschritt auf dem Weg hin zum bewegten Bild.

Denn am Ende des 19. Jahrhunderts feierte das Kino Premiere auf dem Jahrmarkt. Das „Jahrmarktkino“ oder auch „Wanderkino“ genannt hatte seine Blütezeit zwischen 1896 und 1908. In Zelten oder Holzbuden, auf Bänken sitzend, bestaunte die Bevölkerung mit Hilfe eines Kinematographen erstmals ein zuvor aufgenommenes bewegtes Bild. Ein sensationelles Erlebnis für viele Menschen in der damaligen Zeit. Mit dem flächendeckenden Ausbau der „ortsfesten“ Lichtspielhäuser und Weiterentwicklung der Filmindustrie verloren sie immer mehr an Bedeutung, bis sie vom Jahrmarkt verschwanden.

Picture machines

These image viewers, which were colloquially referred to as ‘peep boxes’ from the second half of the 18th century, were ‘stereoscopes’. They each showed two photos that differed slightly in the angle from which they were taken. This created an overall spatial impression when looking into them. For example, impressions from distant countries or female nudes were presented. Since the end of the 19th century, the fairground has been a classic location for these machines.

The invention of photography was the prerequisite for the creation of the picture machines on display.

The exhibited examples, which mainly function according to the principle of ‘stereoscopy’, are based on the findings of the British scientist Sir Charles Wheatstone. In 1838, he investigated the phenomenon of three-dimensional, illusory vision.

He discovered that the angle of view of the two human eyes differs slightly and that optical impressions are therefore not completely congruent. Each eye sees a different image, even though the subject is the same. In the brain, these two images then merge to form an overall spatial impression. A so-called stereo image therefore consists of a pair of images whose components are referred to as stereoscopic fields.

10 years after this realisation, David Brewster constructed a camera with a double lens for taking stereoscopic photos. In order to be able to perceive these image pairs vividly, automatic machines were developed that made this stereo effect possible with the help of optical lenses. This was one of the first attempts at 3D visualisation!

The first patent for a stereoscopic image viewer with a coin slot was granted to William Spiers Simpson in November 1886.

The fairground quickly became the perfect place to set up these devices.

People were provided with knowledge as well as entertainment with the help of the image viewers. They marvelled at things in these machines that would have remained hidden from them without them: Landscapes in faraway countries, cityscapes or even the human anatomy...

It is not uncommon to find pictures of scantily clad women or even photographs that can be categorised as pornography.

In all their variety, the peep boxes or rarree shows illustrate an important step in the development of the moving image.

At the end of the 19th century, cinema celebrated its premiere at the fairground. The ‘fairground cinema’ or ‘travelling cinema’ had its heyday between 1896 and 1908. In tents or wooden stalls, sitting on benches, the public marvelled at a previously recorded moving image for the first time with the help of a cinematograph. A sensational experience for many people at the time. With the widespread expansion of ‘stationary’ cinemas and the further development of the film industry, they became less and less important until they disappeared from the fairgrounds.