Wahrsagen

Die angeborene Neugierde auf die Zukunft ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Diverse Gottheiten, die Astrologie, übersinnliche Mächte, die physische Beschaffenheit bestimmter Körperteile oder das sagenumwobene Schicksal werden noch heute auf unterschiedlichste Weisen dazu befragt, was vor uns liegt.

Bereits in der antiken Mythologie lässt sich diese Neugierde ablesen an der Existenz Fortunas, der römischen Göttin des Glücks und des Schicksals, deren Attribut u. a. das Rad des Schicksals ist. Das „Drehen“ lässt sich als zentrales Element bei vielen Automaten wiederfinden, die versprechen, einen Blick in die Zukunft zu gewähren.

Auf dieses Rad der Fortuna geht vermutlich auch das Spielprinzip des Glücksrads (Wheel of fortune) zurück.

Die ersten münzbetriebenen Wahrsage-Automaten existierten Hinweisen zufolge bereits in den 1870er-Jahren. In Serie gefertigt und großflächig aufgestellt wurden sie ein bzw. zwei Jahrzehnte später.

TheWizardFortuneTeller_INV352_Detail
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Die angeborene Neugierde auf die Zukunft ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Diverse Gottheiten, die Astrologie, übersinnliche Mächte, die physische Beschaffenheit bestimmter Körperteile oder das sagenumwobene Schicksal werden noch heute auf unterschiedlichste Weisen dazu befragt, was vor uns liegt.

Bereits in der antiken Mythologie lässt sich diese Neugierde ablesen an der Existenz Fortunas, der römischen Göttin des Glücks und des Schicksals, deren Attribut u. a. das Rad des Schicksals ist. Das „Drehen“ lässt sich als zentrales Element bei vielen Automaten wiederfinden, die versprechen, einen Blick in die Zukunft zu gewähren.

Auf dieses Rad der Fortuna geht vermutlich auch das Spielprinzip des Glücksrads (Wheel of fortune) zurück.

Die ersten münzbetriebenen Wahrsage-Automaten existierten Hinweisen zufolge bereits in den 1870er-Jahren. In Serie gefertigt und großflächig aufgestellt wurden sie ein bzw. zwei Jahrzehnte später.

Klassische Elemente der Wahrsagekunst lassen sich deutlich in der Konzeption der Automaten erkennen: Glücksrad, Handlesen oder Lesen aus einer Kristallkugel sowie die zugeschriebenen magischen Fähigkeiten des Volks der Sinti & Roma. Zur Zeit der Entstehung der Automaten sowie in Quellen wurden diese als „Zigeuner“ bezeichnet.

Diese Volksgruppe tritt bereits in Europa in Quellen des 15. Jh. in Erscheinung. Speziell von der religiösen Obrigkeit über Jahrhunderte „verteufelt“ und im Laufe des 18. Jahrhunderts bis zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts juristisch verfolgt, übte die Fähigkeit der Wahrsagung des „fahrenden Volks“ eine Faszination auf die Bevölkerung aus. Viele Berichte über die Vorführung von magischen Praktiken, vor allem von Wahrsagetätigkeiten auf Jahrmärkten, lassen klar erkennbar darauf schließen.

I wonder one penny_INV913
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Klassische Elemente der Wahrsagekunst lassen sich deutlich in der Konzeption der Automaten erkennen: Glücksrad, Handlesen oder Lesen aus einer Kristallkugel sowie die zugeschriebenen magischen Fähigkeiten des Volks der Sinti & Roma. Zur Zeit der Entstehung der Automaten sowie in Quellen wurden diese als „Zigeuner“ bezeichnet.

Diese Volksgruppe tritt bereits in Europa in Quellen des 15. Jh. in Erscheinung. Speziell von der religiösen Obrigkeit über Jahrhunderte „verteufelt“ und im Laufe des 18. Jahrhunderts bis zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts juristisch verfolgt, übte die Fähigkeit der Wahrsagung des „fahrenden Volks“ eine Faszination auf die Bevölkerung aus. Viele Berichte über die Vorführung von magischen Praktiken, vor allem von Wahrsagetätigkeiten auf Jahrmärkten, lassen klar erkennbar darauf schließen.

Die Zukunftsprognosen aus den Automaten wurden auf unterschiedliche Weisen kommuniziert. Je nach Ausführung wurden die Aussagen nach Münzeinwurf entweder für alle Umstehenden offenbart, z. B. durch das Aufleuchten von Glühlampen oder sie wurden in dezenter Schriftgröße auf dem Automaten freigegeben und damit für ein exklusiveres Publikum sichtbar. Für die maximale Diskretion sorgten Wahrsageautomaten mit Kartenausgabe. Bei diesen war es an der Person, die die Münze einwarf, ob sie die Information auf der Karte mit anderen teilte oder sie für sich behielt.

Die Automaten sorgten mit ihrer kreativen und zum Teil hoch technisierten Konzeption (in Anbetracht der Zeit ihrer Entstehung) für eine Fortführung des Unterhaltungsprinzips „Wahrsagen“. Zugleich sorgten sie für die Abbildung einer jahrhundertealten Tradition auf dem Jahrmarkt.

Fortune telling

These machines illustrate a form of entertainment traditionally associated with the fair: fortune-telling. Various deities, the stars, psychic powers or body parts were consulted in order to obtain prophecies about fate. The answer given was either visible for all the world to see or was intended for the eyes of the individual alone. Coin-operated fortune-telling machines were most probably first set up as individual pieces in the 1870s.

The innate curiosity about the future is probably as old as mankind itself. Various deities, astrology, supernatural powers, the physical constitution of certain parts of the body or the legendary fate are still questioned today in a variety of ways about what lies ahead.

Even in ancient mythology, this curiosity can be seen in the existence of Fortuna, the Roman goddess of luck and fate, whose attributes include the wheel of fortune. The ‘spinning’ can be found as a central element in many machines that promise to provide a glimpse into the future.

The principle of the wheel of fortune in gambling can probably also be traced back to this wheel of Fortuna.

There is evidence that the first coin-operated fortune-telling machines existed as early as the 1870s. They were produced in series and installed on a large scale one or two decades later.

Classic elements of the art of fortune-telling can be clearly recognised in the design of the machines: Wheel of fortune, palm reading or reading from a crystal ball as well as the attributed magical abilities of the Sinti & Roma people. At the time the automatons were created and in sources, they were referred to as ‘gypsies’.

This ethnic group already appeared in Europe in sources from the 15th century. Particularly ‘demonised’ by the religious authorities for centuries and legally persecuted in the course of the 18th century up to the beginning of the 20th century, the ability of the ‘travelling folk’ to tell fortunes exerted a fascination on the public. Many reports about the demonstration of magical practices, especially fortune-telling activities at fairs, clearly indicate this.

The future predictions from the machines were communicated in various ways. Depending on the design, the statements were either revealed to all bystanders after inserting a coin, e.g. by illuminating light bulbs, or they were released in discreet lettering on the machine and thus visible to a more exclusive audience. Fortune-telling machines with card dispensers ensured maximum discretion. With these, it was up to the person inserting the coin whether they shared the information on the card with others or kept it to themselves.

With their creative and in some cases highly technical design (considering the time of their creation), the machines ensured a continuation of the ‘fortune-telling’ entertainment principle. At the same time, they ensured the reproduction of a centuries-old tradition at the fair.