Teil 3
In Teil 3 widmen wir uns konkret folgenden Fragen: "Wie ist die Sammlung Gauselmann entstanden?". "Wo steht die Sammlung heute?" und "Welche Bedeutung hat sie für die Automatenbranche?"
Teil 3
In Teil 3 widmen wir uns konkret folgenden Fragen: "Wie ist die Sammlung Gauselmann entstanden?". "Wo steht die Sammlung heute?" und "Welche Bedeutung hat sie für die Automatenbranche?"
Sammeln Ihre Großeltern Briefmarken? Hat eine Tante eine Schallplattensammlung? Oder vielleicht viele Porzellan-Figuren? Sammelt ihr Onkel Münzen? Hat eine Bekannte vielleicht eine Sammlung von Ü-Ei-Figuren? Haben Sie vielleicht eine Leidenschaft für DVDs, Kaffee-Becher oder Kugelschreiber? Sie alle kennen vermutlich jemanden, der oder die etwas sammelt, falls Sie es nicht selber tun.
Hier soll es heute um die Sammlung Gauselmann gehen: Eine Sammlung münzbetriebener Geräte, die so viel mehr sind, als eine Anhäufung alter Automaten. Diese Sammlung umfasst zahlreiche Themengebiete und erzählt größere und spannendere Geschichten, als man es allein mit Worten könnte. Wir wollen hier dennoch versuchen, die Sammlung Gauselmann in Worte zu fassen.
Ihren Ursprung hat das, was Sie heute als das Deutsche Automatenmuseum kennen, im Jahr 1985. Hier kaufte Michael Gauselmann das erste Exponat an und legte damit den Grundstein, der heute ca. 1.800 Exponate umfassenden Sammlung: Die Musikbox AMI B von 1948
Ihren Ursprung hat das, was Sie heute als das Deutsche Automatenmuseum kennen, im Jahr 1985. Hier kaufte Michael Gauselmann das erste Exponat an und legte damit den Grundstein, der heute ca. 1.800 Exponate umfassenden Sammlung: Die Musikbox AMI B von 1948
Seitdem wurde die Sammlung ständig erweitert und verfeinert, könnte man sagen. Das Automatenmuseum ist durch die Vielfalt der Exponate so breit aufgestellt, dass wir Automaten aus den sieben Kategorien Waren- und Dienstleistungsautomaten, Unterhaltung, mechanische Musik, Nadelspiele, Bomber und Flipper, Geschicklichkeitsspiel, Musikboxen sowie Glücks- und Geldspiel dauerhaft präsentieren und dabei immer wieder Geräte auswechseln, um sie alle einmal der Öffentlichkeit zu zeigen und Ihnen etwas Neues zu bieten.
Zudem umfasst die Privatsammlung so vielseitige Bereiche, dass nur wechselnde Sonderausstellungen dem Themenreichtum gerecht werden können. Auch hierdurch genießt die einzigartige Sammlung münzbetriebener Geräte inzwischen internationale Aufmerksamkeit.
Ein Automat, kann zunächst aus verschiedensten Gründen für die Sammlung ins Auge gefasst werden:
Nicht nach jedem Automaten, der für die Sammlung angekauft wird, haben wir zuvor jedoch aktiv gesucht. Durch den guten Namen des Museums, sind wir häufig eine*r der ersten Ansprechpartner*innen bei der Suche nach Informationen oder wenn jemand ein Gerät verkaufen möchte. So bekommen wir immer wieder Angebote von Exponaten per E-Mail, bei denen es danach zu einem Ankauf für die Sammlung kommt. Ein Beispiel dafür ist der 2020 in die Sammlung aufgenommene Mehrschacht-Stapelautomat Typ MS-5 von 1962.
Nicht nach jedem Automaten, der für die Sammlung angekauft wird, haben wir zuvor jedoch aktiv gesucht. Durch den guten Namen des Museums, sind wir häufig eine*r der ersten Ansprechpartner*innen bei der Suche nach Informationen oder wenn jemand ein Gerät verkaufen möchte. So bekommen wir immer wieder Angebote von Exponaten per E-Mail, bei denen es danach zu einem Ankauf für die Sammlung kommt. Ein Beispiel dafür ist der 2020 in die Sammlung aufgenommene Mehrschacht-Stapelautomat Typ MS-5 von 1962.
Als ein Warenautomat der DDR hilft er, das vielfältige Bild des Warenverkaufs weiter auszudifferenzieren und die deutsch-deutsche (Automaten-)Geschichte auf beiden Seiten der Mauer während der Teilung darzustellen. Zudem ist er ein Produkt der Firma VEB Lumet in Luckenwalde/Brandenburg, die als einzige in der DDR automatische Verkäufer mit Münzeinwurf herstellte. Somit verleiht uns dieses neue Exponat einmal mehr die Möglichkeit, gesamtdeutsche Automatengeschichte zu veranschaulichen und für die Nachwelt zu erhalten.
Die meisten Automaten fallen uns jedoch nicht so leicht in die Hände. Häufig gibt es viele Interessent*innen für ein historisches Gerät und es kommt zu Versteigerungen. Ein aufregendes Unterfangen, dessen Erfolg nicht garantiert werden kann.
Je nach Interesse anderer Sammler*innen können Preise schwer vorhergesagt werden, insbesondere, wenn ein Versteigerungsobjekt gerade unter Sammelnden "in Mode" ist. Es kann sich bei Versteigerungen um eine Auktion auf Online-Plattformen, wie zum Beispiel Ebay, handeln oder auch um eine analoge Versteigerung in einem Auktionshaus vor Ort.
Beispielsweise unser Domino von Jentzsch & Meerz ist durch eine solche Auktion in die Sammlung Gauselmann gelangt. Er wurde 1985 bei einer Versteigerung des Auktionshauses Arcadia 85 in Cheshire, England erworben. Bis heute ist es ein immer wiederkehrendes Exponat in unserer Hauptausstellung. Im Bereich der Glücksspielgeräte sticht er durch eine Besonderheit hervor:
Es ist ein seltenes Exponat deutscher Produktion, das allein zum Export vorgesehen war. Es funktioniert nach dem Prinzip eines Glücksspiels, wofür man im Deutschen Reich damals grundsätzlich keine Aufstellerlaubnis erhielt. Dadurch kommen deutsche Geräte dieser Machart selten vor.
Beispielsweise unser Domino von Jentzsch & Meerz ist durch eine solche Auktion in die Sammlung Gauselmann gelangt. Er wurde 1985 bei einer Versteigerung des Auktionshauses Arcadia 85 in Cheshire, England erworben. Bis heute ist es ein immer wiederkehrendes Exponat in unserer Hauptausstellung. Im Bereich der Glücksspielgeräte sticht er durch eine Besonderheit hervor:
Es ist ein seltenes Exponat deutscher Produktion, das allein zum Export vorgesehen war. Es funktioniert nach dem Prinzip eines Glücksspiels, wofür man im Deutschen Reich damals grundsätzlich keine Aufstellerlaubnis erhielt. Dadurch kommen deutsche Geräte dieser Machart selten vor.
Einige Automaten lassen auch sehr lange auf sich warten. Manchmal suchen wir jahrelang, kennen das Gerät nur aus historischen Abbildungen oder von früheren Auktionen und wissen gar nicht, ob ein Exemplar irgendwann einmal für die Sammlung in greifbare Nähe rückt.
Glücklicherweise sind wir bei der Suche nach solchen Seltenheiten nicht nur auf uns allein gestellt:
Im Fall des Stollwerck Badenia ist es durch einen Kontakt gelungen, ein gut erhaltenes Exemplar ausfindig zu machen, das nun als Repräsentant des automatischen Verkaufs in den 1920er-Jahren die Sammlung ergänzt. Unseren Wunsch, einen Vertreter der 20er aus dem Hause Stollwerck zu finden, teilten wir im Rahmen eines "Austauschs unter Sammelden" einem befreundeten Sammler und Händler mit. Dieser konnte uns nach wenigen Monaten tatsächlich den Badenia erfolgreich vermitteln - ein Exponat, nach dem wir bereits einige Jahre lang gesucht hatten.
Hier zeigt sich, wie wichtig eine - in diesem Fall europaweite - Vernetzung mit der übrigen Sammlerwelt ist.
Egal auf welchem Weg ein Exponat zu uns kommt, im Deutschen Automatenmuseum angelangt, wird es in die Datenbank aufgenommen. Es erhält eine unverwechselbare Inventarnummer, unter der alle Fakten zum Exponat festgehalten werden. Die Feststellung des Zustands ist dabei eine der ersten Eintragungen. Dies geschieht sowohl für das Gehäuse als auch für die Technik.
Egal auf welchem Weg ein Exponat zu uns kommt, im Deutschen Automatenmuseum angelangt, wird es in die Datenbank aufgenommen. Es erhält eine unverwechselbare Inventarnummer, unter der alle Fakten zum Exponat festgehalten werden. Die Feststellung des Zustands ist dabei eine der ersten Eintragungen. Dies geschieht sowohl für das Gehäuse als auch für die Technik.
Nun ist das Exponat ganz offiziell Teil der Sammlung Gauselmann und kann der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Ausstellung erfolgt zum größten Teil, aber längst nicht ausschließlich, im Deutschen Automatenmuseum auf dem schönen Gelände des Schlosses Benkhausen.
Zu den externen Präsentationen gehören zum Beispiel Leihgaben für Ausstellungen in anderen Museen, die Präsentationsfläche in der Spielbank Halle, des Merkur Casinos in Bad Oeynhausen, Aufstellungen in der Personalabteilung und in einigen Büros der Geschäftsführung und des Vorstands der Gauselmann Group.
Wie Sie bereits erfahren haben, gelangen Automaten in die Sammlung, die geeignet sind, Geschichte zu veranschaulichen. Den unterschiedlichen Automaten der Sammlung Gauselmann gelingt es, Menschen zu faszinieren. In Verbindung mit einem korrekten Kontext, einer historischen Einordnung und der aktiven Vermittlung des Museumsteams, ist es sogar möglich, den Menschen etwas beizubringen.
Durch unterschiedlichste Ausstellungen an den verschiedensten Orten können wir dieses Vorhaben mit Hilfe der historischen Exponate verwirklichen. Wenn die Informationen von Menschen entdeckt werden, erinnert werden und erlebt werden, dann erwacht die Geschichte zum Leben und ist nachhaltig bewahrt, denn so bleibt sie im Gedächtnis.
Dabei muss nicht jedes der hier erwähnten Exponate einen Münzeinwurf besitzen. Tatsächlich gibt es auch im Deutschen Automatenmuseum Ausstellungsstücke ohne Münzeinwurf. In sie werden weder Pfennige, noch Pennys, noch Cents eingeworfen. Warum sie trotzdem zur Sammlung Gauselmann gehören, erklären wir im nächsten Teil der Serie "Was machen wir im Museum eigentlich?".
In Teil 4 der Blogreihe "Was machen wir im Museum eigentlich?" geht es um Exponate ohne Münzeinwurf und darum, was Ansichtskarten mit Automatengeschichte zu tun haben.