Teil 2
In Teil 2 der Reihe „Was machen wir im Museum eigentlich?“ widmen wir uns konkret der folgenden Frage: "Auf welche Weise können Sie Automatengeschichte bei uns erleben?".
Teil 2
In Teil 2 der Reihe „Was machen wir im Museum eigentlich?“ widmen wir uns konkret der folgenden Frage: "Auf welche Weise können Sie Automatengeschichte bei uns erleben?".
Um die unterschiedlichsten Menschen in der Gesellschaft zu erreichen und mit der Geschichte der Münzautomaten zu begeistern, bieten wir vielfältige Angebote, die den Zugang zu Wissen erleichtern. Einer dieser Vermittlungswege ist die "Digitalität". Dieser geisteswissenschaftliche Begriff ist eine Wortschöpfung aus "digital" und "Materialität/Realität" und meint die verstärkte Vernetzung zwischen analoger und digitaler Wirklichkeit.
Auch wenn sich das Klischee über die Arbeit in Museen hartnäckig hält, sich ausschließlich mit verstaubten und antiquierten Dingen zu beschäftigen, sind die Arbeitsmethoden sowie die Vermittlungsmöglichkeiten längst im 21. Jahrhundert angekommen.
Während des Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 wurde uns klar, dass es schwierig werden würde, die klassischen Führungen im Museum anzubieten, bei denen Personen, die von überall her anreisen, miteinander in Kontakt kommen. Folglich haben wir die Gelegenheit genutzt, konkrete Alternativen für diese Vermittlungsform zu entwickeln und umzusetzen.
In einem Zeitraum von mehreren Tagen haben wir damals zahlreiche, etwa dreiminütige Führungsvideos aufgenommen. In jedem der Videos präsentierte eine Person aus unserem Team ein Exponat; mit zusätzlichen Infos bezüglich historischer, technischer oder gestalterischer Hintergründe und führte den Automaten vor. So entstanden die ersten Videos, welche mit der Hilfe von QR-Codes in der Ausstellung zugänglich gemacht wurden. Die Menge und Professionalität der Videos haben sich inzwischen stark weiterentwickelt. Bewegen Sie sich heute als Besucher*in durch die Ausstellung und finden diese Codes auf Exponatsschildern und Wänden, können Sie Ihr Smartphone zücken und diese Miniführung mühelos abrufen und sich gern mehrere Stunden an individueller Führung zusammenstellen.
In einem Zeitraum von mehreren Tagen haben wir damals zahlreiche, etwa dreiminütige Führungsvideos aufgenommen. In jedem der Videos präsentierte eine Person aus unserem Team ein Exponat; mit zusätzlichen Infos bezüglich historischer, technischer oder gestalterischer Hintergründe und führte den Automaten vor. So entstanden die ersten Videos, welche mit der Hilfe von QR-Codes in der Ausstellung zugänglich gemacht wurden. Die Menge und Professionalität der Videos haben sich inzwischen stark weiterentwickelt. Bewegen Sie sich heute als Besucher*in durch die Ausstellung und finden diese Codes auf Exponatsschildern und Wänden, können Sie Ihr Smartphone zücken und diese Miniführung mühelos abrufen und sich gern mehrere Stunden an individueller Führung zusammenstellen.
Voraussetzung für dieses Angebot ist unsere flächendeckende Wlan-Abdeckung im Museum. Seit Einführung dieses digitalen Angebots konnten wir ferner beobachten, dass wir als Institution mit persönlichen Hilfestellungen einen aktiven Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz der älteren Generation leisten. Nicht zuletzt macht dieses Angebot allzu deutlich, dass im Museum sowohl Alt als auch Jung in ganz unterschiedlichen Bereichen voneinander lernen können und sollten.
Es begann mit einem Internationalen Museumstag, welcher unter Pandemie-Auflagen 2020 „nur“ digital stattfinden durfte. Das war der Auftakt für die Live-Führungen des Deutschen Automatenmuseum! An diesem ersten besonderen Event trafen wir uns live per Zoom mit 80 Interessierten und führten durch die Hauptausstellung auf Schloss Benkhausen. Seither haben sich die Live-Führungen auf die Plattform
TikTok
verschoben und finden dort mindestens einmal pro Monat statt.
Dort schauen regelmäßig mehrere Tausend Menschen zu, von welchen einige kurz reinschauen und einige eine volle Stunde aktiv teilnehmen. Es entwickelte sich ein toller, oftmals reger und konstruktiver Austausch zwischen Laien, Interessierten, und Expert*innen: Wir zeigen und führen Automaten vor und die Zuschauer*innen stellen Fragen und kommentieren.
Es begann mit einem Internationalen Museumstag, welcher unter Pandemie-Auflagen 2020 „nur“ digital stattfinden durfte. Das war der Auftakt für die Live-Führungen des Deutschen Automatenmuseum! An diesem ersten besonderen Event trafen wir uns live per Zoom mit 80 Interessierten und führten durch die Hauptausstellung auf Schloss Benkhausen. Seither haben sich die Live-Führungen auf die Plattform
TikTok
verschoben und finden dort mindestens einmal pro Monat statt.
Dort schauen regelmäßig mehrere Tausend Menschen zu, von welchen einige kurz reinschauen und einige eine volle Stunde aktiv teilnehmen. Es entwickelte sich ein toller, oftmals reger und konstruktiver Austausch zwischen Laien, Interessierten, und Expert*innen: Wir zeigen und führen Automaten vor und die Zuschauer*innen stellen Fragen und kommentieren.
Diese Führungen sind längst so lebendig geworden wie ihr Pendant vor Ort und sind zu einer weiteren Säule in unserer Reihe an Vermittlungsangeboten geworden. Gerade für Menschen, die viele hundert Kilometer entfernt wohnen, stellen sie eine Möglichkeit dar, mit der Sammlung zu interagieren – und schon einige Male folgte auf den Online-Besuch auch eine Führung vor Ort.
Neben den Live-Führungen bei TikTok werden auf dieser Plattform, ebenso wie bei Instagram und Facebook, wöchentlich einzelne Exponate vorgestellt. Durch rein organisches Wachstum, also ohne bezahlte Werbung und allein durch die Beliebtheit der Inhalte, erreicht das Automatenmuseum auf diesen Plattformen inzwischen über 30.000 Abonnent*innen.
Der Tag, an dem sich im Deutschen Automatenmuseum alles um die Technik unserer Exponate dreht, trägt bereits seit 2014 den Namen "Tag der offenen Automaten-Tür". Hier führen unsere Techniker Sie als Gäste durch die Ausstellung, berichteten über die Restaurierungen der Ausstellungsstücke und verdeutlichten deren Funktionsweisen.
Ganz klassisch analog, dafür bewährt und durchaus effektiv ist das Durchlaufen der Ausstellung mittels einer Museumsrallye. Speziell entwickelte Fragebögen stehen für die unterschiedlichsten Zielgruppen zur Verfügung. Die Besucher*innen bekommen Klemmbrett und Stift und bewegen sich frei durch die Ausstellung - im eigenen Tempo. Für viele Menschen ergibt sich dabei durch den Fragebogen ein roter Faden, der Orientierung bietet, inmitten der vielen Reize, die von einer Ausstellung ausgehen. Nicht selten wird ihr Ehrgeiz bei der Suche nach den richtigen Antworten geweckt und sie saugen Inhalte geradezu in sich auf, anstatt sich lediglich "berieseln" zu lassen. So gelingt es bei Erwachsenen, Auszubildenden, Jugendlichen und Kindern zielgruppengerechte Inhalte zu vermitteln, die sie sich selbst erarbeiten und die dadurch im Gedächtnis bleiben.
Ganz klassisch analog, dafür bewährt und durchaus effektiv ist das Durchlaufen der Ausstellung mittels einer Museumsrallye. Speziell entwickelte Fragebögen stehen für die unterschiedlichsten Zielgruppen zur Verfügung. Die Besucher*innen bekommen Klemmbrett und Stift und bewegen sich frei durch die Ausstellung - im eigenen Tempo. Für viele Menschen ergibt sich dabei durch den Fragebogen ein roter Faden, der Orientierung bietet, inmitten der vielen Reize, die von einer Ausstellung ausgehen. Nicht selten wird ihr Ehrgeiz bei der Suche nach den richtigen Antworten geweckt und sie saugen Inhalte geradezu in sich auf, anstatt sich lediglich "berieseln" zu lassen. So gelingt es bei Erwachsenen, Auszubildenden, Jugendlichen und Kindern zielgruppengerechte Inhalte zu vermitteln, die sie sich selbst erarbeiten und die dadurch im Gedächtnis bleiben.
Seitdem der Jahrmarkt 2024 in unsere Sonderausstellung einzog, sind weitere Aspekte dieses Themas mit dem Smartphone abrufbar: Per QR-Code finden Sie den
Weg zu weiterführenden Texten, Bildmaterial und Audioguides
über die unterschiedlichen Jahrmarkt-Automaten – sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Möglich wurde die akustische Vermittlung, die sich nicht nur, aber auch an Personen mit Seh- und Leseschwierigkeiten wendet, durch die Fortschritte der KI-basierten Stimmgenenierung. Diese ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass Texte auf natürlich klingende und gut verständliche Weise „eingelesen“ werden können und wir Ihnen als Gästen eine weitere hochwertige Facette der Wissensvermittlung anbieten können.
Seitdem der Jahrmarkt 2024 in unsere Sonderausstellung einzog, sind weitere Aspekte dieses Themas mit dem Smartphone abrufbar: Per QR-Code finden Sie den
Weg zu weiterführenden Texten, Bildmaterial und Audioguides
über die unterschiedlichen Jahrmarkt-Automaten – sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Möglich wurde die akustische Vermittlung, die sich nicht nur, aber auch an Personen mit Seh- und Leseschwierigkeiten wendet, durch die Fortschritte der KI-basierten Stimmgenenierung. Diese ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass Texte auf natürlich klingende und gut verständliche Weise „eingelesen“ werden können und wir Ihnen als Gästen eine weitere hochwertige Facette der Wissensvermittlung anbieten können.
Ein statisches Bild, ein historischer Text und plötzlich spricht der Erfinder Paul Ehrlich mit Stimme, Mimik und Gestik. Möglich wurde das durch ein fein abgestimmtes Zusammenspiel digitaler Werkzeuge.
Bevor wir den Leipziger Erfinder mithilfe moderner Technik zum Leben erwecken konnten, musste seine Biografie sorgfältig rekonstruiert werden: Mit Empathie, Genauigkeit und einer soliden Quellengrundlage gelang es uns, ihn sowohl als Tüftler und Unternehmer, als auch als Familienmensch zu präsentieren. Und nun erzählt Ihnen das digitale Abbild selbst seine Lebensgeschichte, historische Hintergründe und Anekdoten.
Unser Ziel ist es hiermit, digitale Werkzeuge so einzusetzen, dass sie Wissen transportieren und so neuen Zielgruppen ermöglichen, Zugang zur Geschichte zu finden.
[Bild rechts: Fabiana Kresse (Digital Media-Managerin des Deutschen Automatenmuseums) und Karin Gauselmann (Urenkelin von Paul Ehrlich)]
Ein statisches Bild, ein historischer Text und plötzlich spricht der Erfinder Paul Ehrlich mit Stimme, Mimik und Gestik. Möglich wurde das durch ein fein abgestimmtes Zusammenspiel digitaler Werkzeuge.
Bevor wir den Leipziger Erfinder mithilfe moderner Technik zum Leben erwecken konnten, musste seine Biografie sorgfältig rekonstruiert werden: Mit Empathie, Genauigkeit und einer soliden Quellengrundlage gelang es uns, ihn sowohl als Tüftler und Unternehmer, als auch als Familienmensch zu präsentieren. Und nun erzählt Ihnen das digitale Abbild selbst seine Lebensgeschichte, historische Hintergründe und Anekdoten.
Unser Ziel ist es hiermit, digitale Werkzeuge so einzusetzen, dass sie Wissen transportieren und so neuen Zielgruppen ermöglichen, Zugang zur Geschichte zu finden.
[Bild rechts: Fabiana Kresse (Digital Media-Managerin des Deutschen Automatenmuseums) und Karin Gauselmann (Urenkelin von Paul Ehrlich)]
Um auch in der Zukunft neue Zielgruppen zu erreichen und - ungeachtet des Geschlechts, des Alters, der Bildung, des Berufs, des Einkommens, der Religion, der politischen Einstellung oder körperlichen Konstitution - Menschen Wissen über Geschichte, Design, Kultur, Musik und Technik zu vermitteln, arbeiten wir im Deutschen Automatenmuseum stetig weiter an modernen Vermittlungsmethoden.
Weiterhin wird die analoge Führung , speziell für Gruppen, ihre Favoritenposition unter den Vermittlungsarten im Museum beibehalten. Jedoch wird das Museumserlebnis für Einzelbesucher*innen und Kleingruppen mit den angeführten alternativen Vermittlungsangeboten ein interaktiveres und individuelleres sein.
Die einzige Voraussetzung dafür ist: Offen sein für Neues!
Im nächsten Teil der Blogserie "Was machen wir im Museum eigentlich?" wird es um die Entstehung und Erweiterung der Sammlung Gauselmann gehen.