Von Urlaubsgrüßen über Feldpost bis hin zu Liebesbekundungen – die Postkarte überbrachte jede nur erdenkliche Nachricht; lange bevor es Telefon, E-Mail oder Smartphone gab.
Gerade die Ansichtskarten – also Postkarten mit Bildmotiv – sind besondere Zeugen ihrer Zeit. Egal, ob aus der Zeit des deutschen Kaiserreichs oder der jungen Bundesrepublik, Münzautomaten gehörten schon damals zum täglichen Leben und wurden somit Teil der Motive auf den Karten.
Ein Rückblick auf diese SonderausstellungErstmals ertönt am Sonntagabend die Tatort-Melodie in den Wohnzimmern der Republik. Willy Brandt fällt in Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs in Warschau auf die Knie. Die deutsche Nationalmannschaft wird Fußballweltmeister im eigenen Land. Dieter Thomas Heck präsentiert in der ZDF-Hitparade die neusten Schlager und die Pril-Blume hält Einzug in die Küchen der Nation. Diese Ereignisse haben das Leben hierzulande geprägt und sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt.
Ein Kaugummi an der Straßenecke aus dem Automaten »ziehen«, das Lieblingslied im Eiscafé an der Musikbox »drücken« oder das »Flippern« in der Kneipe – auch diese kleinen Erinnerungen sind untrennbar verbunden mit dem Leben in den 1970er-Jahren.
Die Ausstellung »Die wilden 70er-Jahre« war eine Reise in die deutsche Vergangenheit. Sie erinnerte, amüsierte und zeigte, wie Automaten die Menschen begeisterten.
Was war vor dem Musik-Streaming, MP3, CD, Kompakt-Kassette und Vinyl-Schallplatte?
Dieser spannenden Frage ging die Ausstellung „Gut aufgelegt“ nach und beleuchtet die Anfänge der automatischen Musikwiedergabe.
Geprägt von der Zeit, in der die verschiedenen Musikautomaten erfunden wurden, und den Personen, denen dies gelang, führen die unterschiedlichsten Musikdatenträger als roter Faden durch die Jahrhunderte.
So ermöglichten Paul Ehrlich, Erfinder der Lochscheibe aus Pappe, Thomas A. Edison, Urheber der Wachswalze, sowie Emil Berliner, Entwickler der Schellackplatte, Millionen von Menschen mit ihren revolutionären Erfindungen den Zugang zur automatischen Musik.
Im 21. Jahrhundert geben uns Orchestrions, Organetten, Phonographen, selbstspielende Klaviere und Grammophone mit ihren Datenträgern Auskunft über die technischen Möglichkeiten, die Musik und das Design der damaligen Zeit. Und noch heute versetzen diese die Menschen in wahres Staunen.
Erfahren Sie mehr über mechanischen MusikautomatenKaum ein anderer Zeitabschnitt der deutschen Geschichte war so prägend, so von grundlegenden Veränderungen bestimmt wie die Jahre nach 1945.
Die Demokratie, die durch das Grundgesetz garantierten Rechte und die neue Wirtschaftsordnung veränderten das Land von Grund auf.
Die 1950er- und 1960er-Jahre gingen als Zeit des Wirtschaftswunders in die Geschichtsbücher ein. Die Soziale Marktwirtschaft, die Einführung der Deutschen Mark und das enorme und unerwartete Wirtschaftswachstum ließen die Bevölkerung nach den traumatischen Kriegsjahren optimistisch in die Zukunft blicken.
Diese Ausstellung thematisierte neben der Politik- und Kulturgeschichte aus dieser Zeit auch Wirtschaftsgeschichte mit dem Fokus auf die Automatenbranche. Als Motor und Symbol für Fortschritt und wirtschaftlichen Erfolg etabliert sich der Münzautomat in diesen Jahren nahezu in allen Bereichen des Lebens in der Bundesrepublik.
weiterlesenEine Münze in den Schlitz zu werfen und sich durch Knopfdruck einen Song auszusuchen – das war vor ein paar Jahrzehnten nichts Außergewöhnliches.
Zu sehen, wie sich Schallplatte und Tonarm aufeinander zubewegen und zu hören, dass der gewünschte Titel erklingt – das fasziniert heute genauso wie damals.
In der Ausstellung veranschaulichten rund 40 Modelle aus US-amerikanischer Produktion nicht nur die Entwicklung der Technik, sondern auch die des Designs sowie den Musikgeschmack der jeweiligen Zeit.
Hersteller wie Wurlitzer, Rock-Ola, AMI, Seeburg oder auch Mills verwiesen mit ihren Modellen auf die Glanzzeit der Jukebox. So wurde sie nicht nur zum Relikt, sondern auch zum Kultobjekt mit kulturhistorischem Wert.
Die Sonderausstellung präsentierte eine Reise durch die Geschichte der münzbetriebenen Musikautomaten von den 1930er- bis in die 1970er-Jahre.
Erfahren Sie mehr über MusikboxenIm Rahmen des Themenjahres „Körperkultur“ der MuseumsinitiativeOWL e. V. zeigte das Deutsche Automatenmuseum, dass Körperkultur aus Automaten eine lange Tradition besitzt.
In den drei Ausstellungsbereichen Körperpflege,Körpergefühl und Körperbewegung wurde vor Augen geführt, wie vielfältig der Einfluss dieser Technik in den vergangenen Jahrzehnten auf das Körperbewusstsein der Menschen war. Durch den Einwurf einer Münze ließ sich von jedermann und jederfrau Körperkultur am eigenen Leib erfahren.
Ob ein Spritzer Parfüm aus dem Warenautomaten der Weimarer Republik, das amüsante Gefühl einer Elektrisierung aus dem britischen Automaten vom Beginn des 20. Jahrhunderts oder die Musik aus der US-Jukebox der 1960er-Jahre, die Jung und Alt zum Tanzen animiert – all dies machten Automaten möglich.
Erfahren Sie mehr über Waren- und DienstleistungsautomatenDeutsches Automatenmuseum, Espelkamp
Auf Knopfdruck spielten Vinyl-Schallplatten seine Hits über Jahrzehnte aus der Jukebox. Amerikanische und deutsche Musikautomaten der Sammlung Gauselmann aus vier Jahrzehnten veranschaulichten in enger Verbindung mit Leihgaben des Elvis-Presley-Initiativkreises Gelsenkirchen die nicht zu trennende Epoche des King of Rock ’n’ Roll von der Glanzzeit der münzbetriebenen Jukeboxen.
Neben der schwarzen Isana Jazz-Gitarre, die er im Dezember 1958 im Frankfurter Musikhaus Hummel kaufte, wurden einzigartige Exponate der größten privaten Elvis-Presley-Sammlung außerhalb der USA für die 3-monatige Sonderausstellung im Deutschen Automatenmuseum zur Verfügung gestellt.
Hier wurde die Musik einer ganzen Generation in Gedenken an diesen außergewöhnlichen Künstler sowie das 30-jährige Jubiläum der Sammlung Gauselmann gefeiert.
90 Minuten Spielfreude – Fussball ist unser Leben
Das Deutsche Automatenmuseum (DAM) präsentierte vom 12. Juni bis zum 14. August 2014 den unumstrittenen Nationalsport in Verbindung mit der deutschen und der internationalen Münzautomatengeschichte.
An den Ausstellungsobjekten ließ sich beispiellos die Freude und Faszination ablesen, die vom Fußball und dem automatischen Spiel für die ganze Welt ausgeht.
Von Geschicklichkeitsspielen aus der Zeit der ersten WM 1930 in Uruguay, über Geldspieler aus den 1950er Jahren bis hin zu Unterhaltungsautomaten, die im Einfluss der WM in Deutschland 1974 entstanden sind, wurde im DAM die Vielfalt der münzbetriebenen Fußballunterhaltung und damit eine ganz besondere Art der Fußball-Begeisterung vor Augen geführt.
Bei Ihrem Besuch am Star Kick, dem computergesteuerten Kicker-Roboter – entwickelt vom Institut für Informatik der Universität Freiburg und der adp Gauselmann GmbH – konnten alle Gäste ihr fußballerisches Können unter Beweis stellen.
Deutsches Automatenmuseum, Espelkamp
Deutsches Automatenmuseum, Espelkamp
Deutsches Automatenmuseum, Espelkamp